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Zusatzstoffe im Hundefutter: Notwendigkeit, Mythen und Bedeutung

  • Unsere Fellnase
  • 29. Aug. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

1. Einleitung

Zusatzstoffe im Hundefutter sind ein oft diskutiertes Thema, das bei Hundebesitzern sowohl auf Interesse als auch auf Unsicherheit stößt. Während einige sie als unnatürlich und unnötig ablehnen, sind sie in Wahrheit von großer Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes. Dieser Bericht erklärt, was Zusatzstoffe im Hundefutter sind, warum sie essenziell für eine ausgewogene Ernährung sind und warum der Mythos von „rein natürlichen Zusätzen“ häufig missverstanden wird. Zudem wird erläutert, welche Zusätze beim Barfen (biologisch artgerechte Rohfütterung) oder bei selbst zubereitetem Hundefutter unbedingt ergänzt werden müssen und warum synthetische Vitamine keinerlei schädliche Auswirkungen haben.


2. Was sind Zusatzstoffe im Hundefutter?


Zusatzstoffe im Hundefutter sind Substanzen, die dem Futter zugesetzt werden, um dessen Nährwert zu erhöhen, die Gesundheit des Tieres zu fördern oder die Haltbarkeit und Qualität des Produkts zu gewährleisten. Diese können natürlichen Ursprungs sein, wie Vitamine und Mineralstoffe, die aus Pflanzen oder tierischen Produkten gewonnen werden, oder synthetisch hergestellt sein, um spezifische ernährungsphysiologische Bedürfnisse zu decken.


Es gibt verschiedene Kategorien von Zusatzstoffen im Hundefutter, darunter:


- **Vitamine** (z.B. Vitamin A, D, E, K)

- **Mineralstoffe** (z.B. Kalzium, Phosphor, Zink, Eisen)

- **Aminosäuren** (z.B. Taurin, Methionin)

- **Fettsäuren** (z.B. Omega-3 und Omega-6)

- **Konservierungsmittel** (um die Haltbarkeit zu verlängern)

- **Antioxidantien** (um Fette vor dem Ranzigwerden zu schützen)

- **Probiotika und Präbiotika** (zur Unterstützung der Darmgesundheit)

- **Farbstoffe und Aromastoffe** (zur Verbesserung des Geschmacks und Aussehens)


3. Warum sind Zusatzstoffe elementar für deinen Hund?


Zusatzstoffe spielen eine wesentliche Rolle in der Ernährung deines Hundes, da sie helfen, eine ausgewogene Nährstoffzufuhr zu gewährleisten. Hier sind einige Gründe, warum sie so wichtig sind:


Sicherstellung einer ausgewogenen Ernährung:

Nicht alle Nährstoffe können in ausreichender Menge durch die Hauptzutaten des Futters bereitgestellt werden. Vitamine, Mineralstoffe und essentielle Fettsäuren sind oft in natürlichen Zutaten nur in unzureichender Menge vorhanden oder gehen während der Verarbeitung verloren. Zusatzstoffe gewährleisten, dass das Futter alle lebenswichtigen Nährstoffe in der richtigen Menge enthält, die dein Hund für seine Gesundheit benötigt.


Unterstützung spezifischer gesundheitlicher Bedürfnisse:

Zusatzstoffe können gezielt eingesetzt werden, um bestimmte gesundheitliche Probleme anzugehen, wie Gelenkprobleme (Glucosamin und Chondroitin), Hautprobleme (Omega-3-Fettsäuren) oder eine schwache Immunabwehr (Antioxidantien). Ohne diese Zusätze könnte es schwierig sein, spezifische Ernährungsbedürfnisse zu decken, die besonders bei älteren Hunden oder Hunden mit bestimmten Gesundheitsproblemen auftreten.


Erhalt der Futterqualität:

Konservierungsmittel und Antioxidantien sind essenziell, um die Haltbarkeit des Futters zu verlängern und sicherzustellen, dass es nicht verdirbt oder ranzig wird. Diese Zusätze tragen dazu bei, dass das Futter sicher verzehrbar bleibt, auch wenn es über einen längeren Zeitraum gelagert wird.


4. Der Mythos von „rein natürlichen Zusätzen“


Ein weitverbreiteter Mythos unter Hundebesitzern ist, dass „rein natürliche Zusätze“ besser oder gesünder seien als synthetische Zusatzstoffe. Diese Vorstellung beruht auf der Annahme, dass natürliche Produkte immer sicherer oder verträglicher sind. In der Realität ist dies jedoch nicht immer der Fall:


Herkunft und Stabilität:

Natürliche Zusätze, die aus Pflanzen oder Tieren gewonnen werden, können in ihrer Zusammensetzung schwanken, abhängig von Faktoren wie der Anbau- oder Zuchtumgebung. Zudem sind viele natürliche Vitamine und Mineralstoffe weniger stabil und können während der Lagerung oder Verarbeitung an Wirksamkeit verlieren. Synthetische Vitamine hingegen werden so formuliert, dass sie stabiler sind und ihre Wirksamkeit über einen längeren Zeitraum behalten.


Reinheit und Kontrolle:

Synthetische Zusatzstoffe werden unter kontrollierten Bedingungen hergestellt, was eine hohe Reinheit und genaue Dosierung gewährleistet. Natürliche Zusätze können Verunreinigungen enthalten oder in der Konzentration variieren, was es schwieriger macht, die genaue Nährstoffaufnahme zu kontrollieren.


Wissenschaftliche Erforschung:

Synthetische Zusätze sind oft besser erforscht als viele natürliche Alternativen. Während einige natürliche Zusätze positive Effekte haben können, sind ihre Wechselwirkungen und ihre Langzeitwirkung oft weniger gut verstanden.


5. Warum du das Futter deines Hundes unbedingt ergänzen musst, wenn du selbst kochst oder barfst


Wenn du dich entscheidest, das Futter deines Hundes selbst zuzubereiten oder ihn zu barfen, ist es besonders wichtig, die richtigen Zusätze zu verwenden, um Mängel zu vermeiden. Eine selbst zubereitete Diät oder Barf-Ernährung bietet zwar den Vorteil der Frische und Kontrolle über die Zutaten, aber sie birgt auch das Risiko, dass wichtige Nährstoffe fehlen.


Häufige Mängel bei selbst zubereitetem Futter:

Selbst zubereitetes Futter enthält oft nicht alle notwendigen Nährstoffe, die in einem kommerziellen Alleinfuttermittel vorhanden sind. Insbesondere Calcium, Phosphor, Jod, Eisen und bestimmte Vitamine wie Vitamin D und B-Vitamine können fehlen oder in unzureichenden Mengen vorhanden sein.


Ergänzung ist notwendig:

Um sicherzustellen, dass dein Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält, ist es unverzichtbar, das Futter mit speziellen Ergänzungsmitteln anzureichern. Diese Ergänzungen können speziell formulierte Vitamin- und Mineralstoffmischungen sein, die genau auf die Bedürfnisse von Hunden abgestimmt sind.


6. Welche Zusätze braucht dein Hund?


Die spezifischen Zusätze, die dein Hund benötigt, können je nach Ernährungsweise und individuellen Bedürfnissen variieren, aber im Allgemeinen sind folgende Zusätze wichtig:


Calcium: Besonders wichtig, wenn das Futter keine Knochen enthält, um das richtige Verhältnis von Calcium zu Phosphor zu gewährleisten.


Omega-3-Fettsäuren: Unterstützen die Hautgesundheit und das Immunsystem.


Vitamin D: Wichtig für die Calciumaufnahme und Knochengesundheit.


Vitamin E: Ein starkes Antioxidans, das Zellschäden vorbeugt.


Zink und Kupfer: Essenziell für die Haut- und Fellgesundheit sowie das Immunsystem.


Taurin: Besonders wichtig für bestimmte Hunderassen, um Herzerkrankungen vorzubeugen.


Jod: Notwendig für eine gesunde Schilddrüsenfunktion.


7. Welche Zusätze können bei der Herstellung zerstört werden und warum synthetische Vitamine wichtig sind


Zerstörung durch Hitze und Verarbeitung:

Während der Herstellung von Hundefutter, insbesondere bei der industriellen Produktion, können hohe Temperaturen und Verarbeitungsprozesse empfindliche Nährstoffe zerstören. Vitamine wie Vitamin C, einige B-Vitamine und Omega-3-Fettsäuren sind besonders anfällig für Hitze und können während des Kochens oder bei der Lagerung abgebaut werden.


Notwendigkeit synthetischer Vitamine:

Synthetische Vitamine werden hinzugefügt, um den Verlust dieser empfindlichen Nährstoffe während der Herstellung auszugleichen. Sie gewährleisten, dass das fertige Futter die notwendigen Vitamine in ausreichender Menge enthält, um die Gesundheit des Hundes zu unterstützen. Synthetische Vitamine sind so formuliert, dass sie stabiler und widerstandsfähiger gegen Hitze und Lagerbedingungen sind als ihre natürlichen Pendants.


Keine negativen Auswirkungen:

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass synthetische Vitamine schädlich seien oder weniger wirksam als natürliche. In Wirklichkeit sind synthetische Vitamine biochemisch identisch mit natürlichen Vitaminen und haben in der Regel keine negativen Auswirkungen, wenn sie in den empfohlenen Mengen verwendet werden. Die Forschung hat gezeigt, dass synthetische Vitamine genauso wirksam sind und sicher in der Anwendung für Hunde, wie auch für Menschen.


8. Fazit


Zusatzstoffe im Hundefutter sind essenziell, um eine ausgewogene und vollständige Ernährung sicherzustellen. Sie helfen dabei, Nährstoffmängel zu vermeiden, die durch die Verarbeitung von Futter oder durch eine rein natürliche Ernährung entstehen könnten. Der Mythos, dass nur natürliche Zusätze gesund und sicher sind, ist wissenschaftlich nicht haltbar. Synthetische Vitamine und Mineralstoffe sind stabiler, besser erforscht und genauso wirksam wie ihre natürlichen Gegenstücke. Besonders wichtig ist es, bei selbst zubereitetem Futter oder beim Barfen auf eine gezielte Ergänzung zu achten, um Mängel zu vermeiden und die Gesundheit des Hundes langfristig zu sichern.

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