top of page

Pollenallergie beim Hund mit besonderem Fokus auf die Beifuß-Allergie

  • Unsere Fellnase
  • 16. Okt. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Pollenallergien bei Hunden sind, ähnlich wie bei Menschen, ein wachsendes Problem. Besonders auffällig ist dabei die Beifuß-Allergie, die sich oft als besonders belastend für die betroffenen Tiere erweist. Hundehalter bemerken zunehmend, dass ihre Tiere während der Pollensaison Symptome wie Juckreiz, Hautirritationen und Atembeschwerden entwickeln. In diesem Bericht wird erläutert, warum die Beifuß-Allergie beim Hund so schwerwiegend ist, warum so viele Hunde darauf reagieren, wo Beifuß-Pflanzen zu finden sind, welche Maßnahmen bei allergischen Reaktionen ergriffen werden sollten und wie man den Kontakt mit diesen Pollen möglichst vermeiden kann.


Eine Pollenallergie, auch als „atopische Dermatitis“ bezeichnet, tritt auf, wenn das Immunsystem des Hundes auf eigentlich harmlose Umweltstoffe, wie Pollen, überreagiert. Der Hund entwickelt eine Überempfindlichkeit gegen diese Pollen, was sich in Form von Hautreaktionen, Juckreiz und anderen Beschwerden äußert. Zu den häufigsten Pollenallergenen zählen Gräser, Bäume und Kräuter, wobei der Beifuß eine besonders bedeutende Rolle spielt.


Die Beifuß-Pollenallergie ist deshalb so problematisch, weil die Pollen der Pflanze besonders klein und leicht sind. Sie werden über weite Strecken vom Wind getragen und gelangen dadurch leicht auf die Haut, in die Atemwege und in die Augen des Hundes. Hunde mit einer genetischen Veranlagung zu Allergien, sogenannte „atopische Hunde“, sind besonders anfällig. Diese Tiere haben häufig nicht nur eine Allergie gegen Beifuß, sondern auch gegen andere Pollenarten oder Umweltfaktoren wie Staubmilben.


Warum reagieren so viele Hunde auf Beifuß-Pollen allergisch?


Die genaue Ursache, warum so viele Hunde auf Beifuß allergisch reagieren, ist noch nicht vollständig erforscht, doch es gibt einige bekannte Mechanismen. Eine Hauptursache ist die genetische Veranlagung, die viele Hunde mitbringen. Bestimmte Rassen, sind besonders anfällig für Allergien, darunter auch Pollenallergien.


Beifuß produziert eine große Menge an Pollen, die sehr leicht durch die Luft transportiert werden. Ein einzelner Quadratmeter Beifuß kann Tausende von Pollen in die Luft freisetzen, die dann durch Wind verbreitet werden. Diese Pollen sind extrem klein und können leicht auf die Haut oder in die Atemwege gelangen. Sobald der Körper des Hundes mit diesen Pollen in Kontakt kommt, erkennt das Immunsystem die Pollen fälschlicherweise als Bedrohung und setzt Abwehrmechanismen in Gang, vor allem durch die Freisetzung von Histamin. Dies führt zu den typischen allergischen Reaktionen wie Juckreiz, Hautrötungen, Atembeschwerden und Entzündungen.


Ein weiterer Grund, warum Beifuß-Pollen so allergen wirken, ist ihre chemische Zusammensetzung. Die Pollen enthalten Proteine, die als starke Allergene wirken und in der Lage sind, das Immunsystem von Hunden stark zu reizen.


Beifuß (Artemisia vulgaris) ist eine weit verbreitete Pflanze in Europa, Nordamerika und Asien. Er wächst bevorzugt auf Brachflächen, an Wegrändern, in Wiesen und auf Feldern. Beifuß ist eine anspruchslose Pflanze, die auch auf nährstoffarmen Böden gedeiht. Sie kommt sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten vor und ist deshalb schwer zu umgehen. Besonders in Regionen mit trockenem, sonnigem Klima fühlt sich Beifuß wohl, was die Verbreitung in verschiedenen geographischen Regionen begünstigt.


Die Symptome einer Beifuß-Allergie ähneln denen anderer Pollenallergien, können aber besonders ausgeprägt und belastend sein. Typische Anzeichen sind:


1. Juckreiz und Hautreaktionen: Der Hund kratzt sich häufig, besonders an den Pfoten, im Gesicht und an den Ohren. Dies führt oft zu Hautentzündungen, Rötungen und in schweren Fällen zu Sekundärinfektionen.



2. Hautausschläge und Ekzeme: An den betroffenen Stellen können Ausschläge oder nässende Ekzeme auftreten.



3. Atemprobleme: Hunde können Husten, Keuchen oder sogar Atemnot entwickeln, wenn die Pollen die Atemwege reizen.



4. Augenprobleme: Wässrige oder gerötete Augen sind ein weiteres Anzeichen einer allergischen Reaktion.



5. Verdauungsbeschwerden: In seltenen Fällen können auch Magen-Darm-Probleme wie Erbrechen oder Durchfall auftreten, wenn der Hund die Pollen verschluckt.




Diese Symptome verschlimmern sich typischerweise während der Pollensaison, wenn die Beifuß-Pollen am stärksten in der Luft sind.


Die Pollensaison des Beifußes beginnt in der Regel im Juli und dauert bis in den späten September oder sogar Oktober. Die höchste Konzentration der Pollen ist im August zu beobachten. Während dieser Zeit haben allergische Hunde besonders stark mit den Symptomen zu kämpfen. In einigen Regionen kann die Saison aufgrund klimatischer Bedingungen variieren und in wärmeren Gebieten auch länger andauern.


Wenn ein Hund allergisch auf Beifuß-Pollen reagiert, gibt es verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die Symptome zu lindern:


1. Tierärztliche Untersuchung: Ein Tierarzt sollte konsultiert werden, um die Diagnose zu bestätigen und den Schweregrad der Allergie festzustellen. Häufig wird ein Allergietest (Blut- oder Hauttest) durchgeführt, um die Allergene genau zu identifizieren.



2. Medikamentöse Behandlung: Antihistaminika oder kortisonhaltige Präparate können in extrem akuten Fällen verabreicht werden, um die Symptome zu lindern. In schwereren Fällen wird eine Immuntherapie (Hyposensibilisierung) in Erwägung gezogen, bei der der Hund über einen längeren Zeitraum kleine Mengen des Allergens erhält, um das Immunsystem zu "trainieren" und die Empfindlichkeit zu verringern.


Das A und O ist es, das Immunsystem generell zu stärken. Dabei besonders die Darmgesundheit und die Unterstützung der Entgiftungsorgane im Fokus haben.



3. Pflege und Hygiene: Das Baden des Hundes mit speziellen hypoallergenen Shampoos kann helfen, die Pollen von der Haut zu entfernen und den Juckreiz zu reduzieren. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Pfoten, dem Brust und Baubereich, sowie den Achseln geschenkt werden, da sich hier oft Pollen festsetzen.



4. Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Omega-3 Fettsäuren ist, kann entzündungshemmend wirken und die Hautgesundheit verbessern. Diese Fettsäuren können zum Beispiel durch Algenöl oder Fischöl sowie spezielle Nahrungsergänzungsmittel in die Ernährung integriert werden.


Vermeidung von Kontakt mit Beifuß

Es ist nahezu unmöglich, den Kontakt mit Pollen vollständig zu vermeiden, aber es gibt einige Maßnahmen, um den Kontakt mit Beifuß-Pollen zu minimieren:


1. Vermeidung von Spaziergängen in belasteten Gebieten: Besonders während der Hochsaison sollten Spaziergänge an Straßenrändern, in Wiesen und auf Feldern vermieden werden, da Beifuß dort besonders häufig vorkommt.



2. Spaziergänge zu bestimmten Tageszeiten: Pollenbelastungen sind morgens und abends am höchsten, daher ist es ratsam, Spaziergänge auf den späten Vormittag oder frühen Nachmittag zu verlegen, wenn die Pollenbelastung geringer ist.



3. Wohnräume pollenfrei halten: Häufiges Staubsaugen, das Reinigen von Böden und das Waschen von Hundebetten kann helfen, die Pollenbelastung in Innenräumen zu reduzieren. Luftfilter oder Pollenschutzgitter an den Fenstern können ebenfalls nützlich sein.



4. Pfotenreinigung: Nach jedem Spaziergang sollten die Pfoten des Hundes gründlich gereinigt werden, um Pollen zu entfernen, bevor sie in die Wohnung getragen werden.



5. Pollenbelastung überwachen: Es gibt spezielle Apps und Websites, die die tägliche Pollenbelastung in einer bestimmten Region anzeigen. Dies kann helfen, Spaziergänge und andere Aktivitäten im Freien besser zu planen.



Fazit

Die Beifuß-Allergie stellt für viele Hunde eine ernsthafte Belastung dar, insbesondere während der Pollensaison. Da die Pollen des Beifußes besonders klein und weit verbreitet sind, ist es schwer, den Kontakt vollständig zu vermeiden. Doch durch eine gezielte Behandlung, eine bewusste Pflege und Maßnahmen zur Kontaktvermeidung können Hundehalter die Symptome ihrer Vierbeiner lindern. Es ist wichtig, frühzeitig auf Anzeichen einer Allergie zu reagieren, um den Hund optimal zu unterstützen und sein Wohlbefinden zu gewährleisten.



Comments


bottom of page