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Ohrenentzündungen beim Hund

  • Unsere Fellnase
  • 6. Nov. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Ohrenentzündungen (Otitis) gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Hunden und können verschiedene Ursachen haben. Sie manifestieren sich oft durch Rötung, Schwellung, Juckreiz, Schmerzen und vermehrte Sekretion im Ohr. Da Hunde empfindliche Ohren haben, sind sie anfällig für Infektionen und Entzündungen, insbesondere bei Hunden mit langen Hängeohren oder bei bestimmten Rassen. Dieser Bericht erläutert die Ursachen, warum Hunde über die Ohren entgiften, die zugrunde liegenden Faktoren und mögliche Behandlungs- sowie Präventionsansätze.


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1. Anatomie und Funktionsweise des Hundeohrs


Das Hundeohr gliedert sich wie beim Menschen in drei Hauptbereiche:


Äußeres Ohr: Besteht aus der Ohrmuschel und dem äußeren Gehörgang, der bis zum Trommelfell reicht.


Mittelohr: Enthält das Trommelfell und die Gehörknöchelchen.


Innenohr: Beinhaltet das Gleichgewichtsorgan und die Hörschnecke.



Hunde haben oft einen vertikalen und horizontalen Gehörgang, was das Ablaufen von Sekreten erschweren kann und ein feuchtes Milieu schafft. Dieses Milieu kann das Wachstum von Bakterien und Hefen fördern, besonders bei Hunderassen mit engen oder behaarten Gehörgängen.


2. Ursachen von Ohrenentzündungen bei Hunden


Die Ursachen für Ohrenentzündungen beim Hund sind vielfältig und lassen sich in mehrere Hauptfaktoren unterteilen:


a) Allergien


Allergien, insbesondere Futtermittel- oder Umweltallergien (z. B. gegen Pollen, Hausstaubmilben), sind eine der häufigsten Ursachen für Ohrenentzündungen. Bei allergischen Hunden führt die Immunreaktion zu einer Entzündung der Haut, was auch die Gehörgänge betreffen kann. Dies führt zu Juckreiz und einer erhöhten Sekretion, was das Risiko für bakterielle oder pilzliche Sekundärinfektionen steigert.


b) Parasitenbefall


Ohrmilben (Otodectes cynotis) sind eine häufige Ursache für Entzündungen, besonders bei jungen Hunden. Diese Parasiten ernähren sich von Hautabfällen im Ohr und verursachen starken Juckreiz, wodurch Hunde sich vermehrt kratzen und den Entzündungsprozess verstärken.


c) Bakterien- und Hefepilzinfektionen


Primäre bakterielle Infektionen, wie solche durch Staphylococcus oder Pseudomonas-Bakterien, sind selten die Ursache für eine Ohrenentzündung, sondern entwickeln sich meist sekundär zu anderen Problemen. Hefepilze wie Malassezia finden sich ebenfalls häufig als Sekundärinfektion und gedeihen besonders gut in feuchten, warmen Umgebungen.


d) Hormonelle Störungen


Hormonelle Imbalancen, wie Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), können ebenfalls zu Ohrenentzündungen führen. Eine unteraktive Schilddrüse beeinflusst die Hautgesundheit und macht die Haut anfälliger für Infektionen.


e) Fremdkörper und Verletzungen


Fremdkörper wie Grannen, kleine Äste oder Sand können im Ohr stecken bleiben und Entzündungen auslösen. Auch Verletzungen durch Kratzen oder starkes Schütteln des Kopfes tragen zu entzündlichen Prozessen bei.


f) Anatomische Prädispositionen


Hunde mit langen, herabhängenden Ohren wie Cocker Spaniels und Beagles neigen eher zu Entzündungen, da ihre Ohrmuscheln weniger belüftet werden und Feuchtigkeit ansammeln können. Auch enge oder stark behaarte Gehörgänge, wie sie bei einigen Terrierrassen vorkommen, fördern das Risiko einer Infektion.


3. Warum Hunde über die Ohren „entgiften“


Das Konzept, dass Hunde über die Ohren „entgiften“, ist umstritten und wird nicht von der gesamten medizinischen Gemeinschaft unterstützt. Es basiert auf der Annahme, dass der Körper überschüssige Stoffwechselprodukte und Toxine über die Haut und Schleimhäute ausscheiden kann, darunter auch über die Haut im Ohrbereich. Wenn das Ausscheidungssystem des Hundes – also Leber, Nieren und Haut – überlastet ist, kann es zu vermehrten Haut- und Ohrproblemen kommen.


Manche Praktiker der ganzheitlichen und naturheilkundlichen Tiermedizin vertreten die Ansicht, dass wiederkehrende Ohrenentzündungen auf eine Belastung des Stoffwechsels hinweisen könnten, verursacht durch:


Schlechte Ernährungsgewohnheiten (z. B. zu viele Zusatzstoffe oder minderwertige Nahrungsmittel).


Umweltgifte (z. B. Pestizide, Umweltverschmutzung).


Ständige Belastung durch Medikamentengabe (z. B. Antibiotika, Steroide).



Eine ausgewogene Ernährung und eine Reduktion der Belastung durch Toxine werden daher oft empfohlen, um den Körper zu entlasten und die Ohrgesundheit zu verbessern.


4. Behandlungsmöglichkeiten und Prävention von Ohrenentzündungen


Die Behandlung einer Ohrenentzündung hängt von der genauen Ursache ab und umfasst verschiedene Ansätze.


a) Diagnosestellung


Eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt ist entscheidend, um die Ursache der Ohrenentzündung zu ermitteln. Ein Ohrabstrich und eine mikroskopische Untersuchung können dabei helfen, Bakterien, Hefen oder Parasiten zu identifizieren. Allergietests oder eine Eliminationsdiät können bei Verdacht auf Allergien durchgeführt werden.


b) Medikamentöse Behandlung


Antibiotika und Antimykotika: Bei bakteriellen oder Pilzinfektionen werden häufig Ohrentropfen oder -salben mit antibiotischen bzw. antimykotischen Wirkstoffen verschrieben.


Antiparasitika: Wenn Ohrmilben die Ursache sind, helfen spezielle Mittel gegen Parasiten.


Kortikosteroide: Diese können Entzündungen lindern und Juckreiz reduzieren, sollten jedoch vorsichtig und nur für kurze Zeit eingesetzt werden.



c) Reinigung und Pflege


Eine regelmäßige Ohrpflege ist wichtig, insbesondere für Hunde mit erhöhtem Risiko. Die Reinigung der Ohren sollte jedoch vorsichtig erfolgen:


Ohrenreiniger: Milde, speziell für Hunde geeignete Reinigungsmittel können helfen, überschüssiges Ohrenschmalz zu entfernen.





Trockenhalten: Nach dem Baden oder Schwimmen sollte das Ohr gründlich getrocknet werden, um ein feuchtes Milieu zu vermeiden.



d) Ernährungsumstellung und Nahrungsergänzung


Bei allergiebedingten Ohrenentzündungen kann eine Eliminationsdiät hilfreich sein. Und danach umsteigen auf ein hochwertiges Nassfutter oder selbst gekochte Ernährung begleitet durch eine professionelle Betreuung um eine Mangelversorgung zu vermeiden. Ergänzungen wie Omega-3-Fettsäuren können entzündungshemmende Wirkungen haben und zur Hautgesundheit beitragen. Die Vermeidung von chemischen Zusatzstoffen in Futtermitteln kann ebenfalls zur Entlastung des Stoffwechsels beitragen.


e) Naturheilkundliche Ansätze


Alternative Behandlungsmethoden wie Akupunktur, Homöopathie oder die Gabe von pflanzlichen Präparaten können ergänzend zur klassischen Therapie angewandt werden. Diese Ansätze zielen oft darauf ab, das Immunsystem zu stärken und den Körper zu entgiften, um langfristig die Gesundheit der Haut und Ohren zu fördern.


f) Präventive Maßnahmen


Neben der Pflege und Ernährung spielt die allgemeine Gesundheitsvorsorge eine wichtige Rolle:


Regelmäßige Tierarztbesuche: Zur frühzeitigen Erkennung von Problemen.


Vermeidung von Stress: Stress kann das Immunsystem schwächen und das Risiko für Entzündungen erhöhen.


Pflege der Umgebung: Regelmäßige Reinigung des Schlafplatzes und Reduktion von Allergenen in der Umgebung (z. B. Staub) können helfen, allergische Reaktionen zu minimieren.



5. Fazit


Ohrenentzündungen bei Hunden sind ein komplexes Gesundheitsproblem, das durch zahlreiche Faktoren beeinflusst wird. Eine sorgfältige Diagnosestellung ist essentiell, um die genaue Ursache zu ermitteln und eine gezielte Therapie einzuleiten. Neben medizinischen Maßnahmen kann auch eine Verbesserung der Ernährung und eine regelmäßige Pflege der Ohren dazu beitragen, das Risiko für wiederkehrende Entzündungen zu senken. Zudem können naturheilkundliche Ansätze als ergänzende Maßnahmen dienen, um die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu fördern.



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