Hundefutter - wir klären auf Teil 1
- Unsere Fellnase
- 24. Aug. 2024
- 4 Min. Lesezeit

Bericht über die Hundefutterherstellung und Auswahl hochwertiger Hundefutter:
1. Einleitung
Die Hundefutterherstellung ist ein komplexes und hochreguliertes Feld, das darauf abzielt, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Hunden durch eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen. Mit einer Vielzahl von Produkten auf dem Markt ist es wichtig, die Unterschiede zwischen verschiedenen Futterarten zu verstehen und zu wissen, worauf man bei der Wahl eines hochwertigen Futters achten muss. Ebenso gibt es Mythen rund um Hundefutter, die Hundebesitzer verunsichern und möglicherweise die Gesundheit ihrer Tiere gefährden können.
2. Unterschied zwischen Alleinfuttermitteln und Ergänzungsfuttermitteln
Alleinfuttermittel:
Diese sind so formuliert, dass sie alle Nährstoffe enthalten, die ein Hund täglich benötigt. Sie bieten eine vollständige und ausgewogene Ernährung und können allein gefüttert werden, ohne dass zusätzliche Nahrungsergänzungen erforderlich sind. Diese Futterarten sind besonders praktisch, da sie den gesamten Nährstoffbedarf eines Hundes in jeder Lebensphase abdecken.
Ergänzungsfuttermittel:
Diese sind darauf ausgelegt, eine bereits vorhandene Ernährung zu ergänzen, jedoch nicht, sie zu ersetzen. Sie enthalten bestimmte Nährstoffe, die in der Hauptnahrung möglicherweise fehlen oder gezielt hinzugefügt werden sollen, wie beispielsweise zusätzliche Vitamine, Mineralien oder Fettsäuren. Ergänzungsfuttermittel sollten immer zusammen mit einer Hauptnahrung gefüttert werden, da sie allein nicht ausreichen, um den gesamten Nährstoffbedarf zu decken.
3. Deklaration von Hundefutter:
Die 10 wichtigsten Punkte
Die Deklaration von Hundefutter ist gesetzlich geregelt, um sicherzustellen, dass Hundebesitzer genau wissen, was sie ihren Tieren füttern. Die zehn wichtigsten Punkte, die auf jeder Verpackung enthalten sein müssen, sind:
1.Produktbezeichnung:
Der Name des Produkts muss klar anzeigen, was es ist, z. B. "Nassfutter für ausgewachsene Hunde".
2.Verwendungszweck:
Angaben darüber, ob es sich um ein Alleinfuttermittel oder Ergänzungsfuttermittel handelt und für welche Tierart und Altersgruppe es geeignet ist.
3.Inhaltsstoffe:
Eine Liste aller im Futter enthaltenen Zutaten, geordnet nach absteigendem Gewichtsanteil.
4.Analytische Bestandteile:
Diese Angaben umfassen die Gehalte an Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche.
5.Zusatzstoffe:
Eine detaillierte Auflistung aller zugesetzten Vitamine, Mineralien und anderen Ernährungszusätzen, oft mit den jeweiligen Mengenangaben.
6.Fütterungsempfehlung:
Richtlinien zur empfohlenen Futtermenge, basierend auf Gewicht und Aktivitätsniveau des Hundes.
7.Haltbarkeitsdatum:
Das Datum, bis zu dem das Futter ohne Qualitätsverlust verwendet werden sollte.
8.Nettofüllmenge:
Die Gesamtmenge des Futters in der Verpackung, z. B. in Gramm oder Kilogramm.
9.Herstellerangaben:
Name, Adresse und Kontaktinformationen des Herstellers oder Vertreibers.
10.Chargennummer:
Eine Identifikationsnummer, die die Produktionscharge kennzeichnet, wichtig für Rückverfolgbarkeit und Rückrufe.
4. Zusatzstoffe und ihre Kontrolle
Zusatzstoffe in Hundefutter, wie Vitamine, Mineralien und Konservierungsstoffe, sind essentiell, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen und die Haltbarkeit des Futters zu gewährleisten. Diese Zusätze unterliegen strengen Kontrollen:
Regulierung durch Behörden:
In der EU überwachen Institutionen wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Zulassung und Verwendung von Zusatzstoffen im Hundefutter. Jeder Zusatzstoff muss sicher sein und nachweislich einen Nutzen bieten.
Grenzwerte und Überwachung:
Es gibt festgelegte Höchstwerte für viele Zusatzstoffe, um Überdosierungen zu verhindern und die Sicherheit zu gewährleisten.
Qualitätskontrolle:
Rohstoffe und fertige Produkte werden regelmäßig auf Qualität und Reinheit überprüft, um Verunreinigungen oder unerwünschte Stoffe zu vermeiden.
5. Notwendigkeit und Sicherheit synthetischer Zusätze
Synthetische Zusätze sind oft unverzichtbar, um sicherzustellen, dass Hundefutter alle benötigten Nährstoffe in der richtigen Menge enthält. Sie bieten:
Präzision:
Synthetische Vitamine und Mineralien können in genau definierten Mengen zugeführt werden, was eine gleichmäßige Nährstoffversorgung gewährleistet.
Stabilität:
Synthetische Nährstoffe sind oft stabiler und haben eine längere Haltbarkeit als natürliche Alternativen, was die Nährstoffdichte des Futters über die Zeit sicherstellt.
Sicherheit:
Durch extensive Forschung und strenge Regulierungen sind synthetische Zusätze sicher und effektiv, wenn sie in den empfohlenen Mengen verwendet werden.
6. Natürliche Zusätze und ihre Herausforderungen
Kräuter und andere natürliche Zusätze werden immer beliebter, sind aber nicht ohne Herausforderungen:
Unzureichende Forschung:
Viele natürliche Zusätze, wie bestimmte Kräuter, sind noch nicht ausreichend in ihrer Wirkung und Sicherheit erforscht, insbesondere in langfristiger Anwendung.
Mögliche Wechselwirkungen: Natürliche Stoffe können mit anderen Zutaten im Futter oder Medikamenten interagieren, was unvorhergesehene gesundheitliche Auswirkungen haben kann.
Variierende Qualität:
Die Wirkstoffkonzentration in pflanzlichen Zusätzen kann je nach Anbau, Erntezeitpunkt und Verarbeitung schwanken, was die Wirksamkeit beeinflusst.
7. Auswahl eines hochwertigen Futters für den Hund
Bei der Auswahl eines hochwertigen Futters sollten Sie folgende Punkte beachten:
Deklaration prüfen:
Achten Sie darauf, dass die Deklaration vollständig und transparent ist, und dass die ersten Zutaten hochwertige Proteinquellen sind.
Zertifikate und Prüfzeichen:
Suchen Sie nach Futter, das von unabhängigen Instituten getestet und zertifiziert wurde.
Vermeidung unnötiger Füllstoffe: Hochwertige Futter enthalten keine unnötigen Füllstoffe wie Zucker, künstliche Farb- oder Konservierungsstoffe.
Spezifische Bedürfnisse:
Wählen Sie Futter, das auf die spezifischen Bedürfnisse Ihres Hundes abgestimmt ist, sei es für Welpen, erwachsene Hunde oder Senioren, sowie bei besonderen gesundheitlichen Anforderungen.
8. Mythen rund um Hundefutter
Es gibt viele Mythen über Hundefutter, die Hundebesitzer verunsichern können. Hier einige Beispiele:
"Rohfütterung (BARF) ist das Natürlichste":
Während die Rohfütterung für manche Hunde geeignet sein kann, birgt sie auch Risiken, wie bakterielle Infektionen und eine unzureichende Nährstoffzufuhr. Es ist wichtig, bei dieser Art der Fütterung genau auf die Ausgewogenheit der Nährstoffe zu achten.
"Künstliche Zusatzstoffe sind immer schlecht":
Viele künstliche Zusatzstoffe sind sicher und notwendig, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Ihre negative Wahrnehmung beruht oft auf Missverständnissen.
"Hunde sollten wie Wölfe gefüttert werden":
Hunde sind seit Jahrtausenden domestiziert und haben sich an eine andere Ernährung angepasst als ihre wilden Vorfahren. Eine Ernährung, die ausschließlich auf der Ernährung von Wölfen basiert, ist für moderne Hunde nicht immer geeignet.
9. Fazit
Die Wahl des richtigen Hundefutters ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes. Ein Verständnis der Unterschiede zwischen Alleinfuttermitteln und Ergänzungsfuttermitteln, die Bedeutung von Deklarationen und die Rolle von Zusatzstoffen sind entscheidend, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Es ist wichtig, sich nicht von Mythen verunsichern zu lassen, sondern auf wissenschaftlich fundierte Informationen und Empfehlungen zu vertrauen. Mit dem richtigen Futter und einer sorgfältigen Auswahl können Sie dazu beitragen, dass Ihr Hund ein langes, gesundes Leben führt.
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