Hefepilz beim Hund
- Unsere Fellnase
- 15. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit

Hefepilzinfektionen beim Hund werden meist durch den Hefepilz Malassezia pachydermatis verursacht. Diese Hefen sind normalerweise Teil der gesunden Hautflora von Hunden, können aber unter bestimmten Bedingungen außer Kontrolle geraten und Infektionen auslösen. Eine übermäßige Vermehrung führt zu unangenehmen Symptomen wie Juckreiz, Hautrötungen und entzündlichen Hautproblemen.
1. Ursachen für Hefepilzinfektionen beim Hund
Hefepilze breiten sich bei Hunden normalerweise dann aus, wenn das Immunsystem oder die Hautbarriere geschwächt ist. Die häufigsten Ursachen sind:
Allergien: Hunde mit Nahrungsmittelallergien oder Umweltallergien (z.B. Pollen, Hausstaubmilben) entwickeln oft Sekundärinfektionen mit Hefepilzen, da die Haut durch die Allergie geschädigt ist und Hefen sich in dem entzündeten, feuchten Milieu leicht vermehren können.
Hormonelle Störungen: Erkrankungen wie Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder Cushing-Syndrom können das Hautmilieu verändern und das Immunsystem schwächen, was das Hefewachstum begünstigt.
Feuchtigkeit und Wärme: Hefepilze gedeihen in feuchten, warmen Bereichen. Hunde mit faltiger Haut, an den Pfoten, Ohren oder im Bereich der Leisten und Achseln sind besonders anfällig, da sich dort leicht Feuchtigkeit stauen kann.
Immunschwäche: Ein geschwächtes Immunsystem, sei es durch Erkrankungen oder durch den Einsatz von immunsuppressiven Medikamenten, kann Hefepilzinfektionen begünstigen. Deswegen immer ein Blick auf den Darm und die Entgiftungsorgane haben.
Falsche Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung, insbesondere eine, die zu viele Kohlenhydrate enthält, kann das Hefewachstum fördern. Hefen ernähren sich von Zucker und Kohlenhydraten, was ihr Wachstum unterstützt.
2. Symptome einer Hefepilzinfektion beim Hund
Die Symptome einer Hefepilzinfektion sind vielfältig und hängen davon ab, wo die Infektion auftritt:
Hautirritationen: Juckende, rote, schuppige Hautstellen, die oft unangenehm riechen, sind typisch. Besonders betroffen sind feuchte Bereiche wie Ohren, Pfoten, Achseln, Bauch und Hautfalten.
Ohrenentzündungen: Eine Hefepilzinfektion der Ohren führt zu intensivem Juckreiz, dunklem Ausfluss und einem unangenehmen Geruch. Hunde schütteln oft den Kopf oder kratzen sich an den Ohren.
Schuppige Haut: Besonders an den Pfotenballen, zwischen den Zehen oder in Hautfalten können sich dicke, schuppige Beläge bilden.
Verfärbung der Haut: Länger andauernde Infektionen können zu einer Hyperpigmentierung (dunklere Hautverfärbung) und Verdickung der Haut führen.
Lethargie und Verhaltensänderungen: Chronische Infektionen können den Hund müde und reizbar machen, da der ständige Juckreiz und die Beschwerden zu Stress führen.
3. Warum bricht eine Hefepilzinfektion aus?
Eine Hefepilzinfektion bricht aus, wenn das Gleichgewicht der Hautflora gestört ist und die natürlichen Abwehrmechanismen der Haut versagen. Dies kann durch die oben genannten Faktoren wie Allergien, hormonelle Störungen, Feuchtigkeit, Immunschwäche oder falsche Ernährung geschehen. Oft tritt die Infektion als sekundäre Komplikation auf, wenn der Hund bereits eine zugrunde liegende Krankheit oder Störung hat.
4. Was kann man gegen Hefepilzinfektionen beim Hund tun?
Die Behandlung einer Hefepilzinfektion erfordert eine mehrstufige Herangehensweise, um sowohl die Symptome zu lindern als auch die zugrunde liegende Ursache zu behandeln.
a) Ärztliche Diagnose und Behandlung
Ein Tierarzt kann eine Hefepilzinfektion durch eine Untersuchung der Haut und das Abkratzen von Hautproben diagnostizieren, die unter dem Mikroskop analysiert werden.
Der Dermatologe wird in der Regel antimykotische Medikamente verschreiben, entweder als Shampoo, Cremes oder in schwereren Fällen als orale Medikamente (z.B. Ketoconazol, Itraconazol oder Fluconazol).
b) Topische Behandlungen
Antimykotische Shampoos: Spezielle Shampoos mit Inhaltsstoffen wie Chlorhexidin, Miconazol oder Ketoconazol werden oft verwendet, um die Haut zu reinigen und den Hefepilz abzutöten.
Pfotenpflege: Besonders bei Hefepilzinfektionen an den Pfoten können regelmäßige Fußbäder mit antimykotischen Lösungen (z.B. mit Chlorhexidin) hilfreich sein, um den Pilz zu reduzieren.
c) Ernährungsumstellung
Eine kohlenhydratarme Ernährung kann helfen, das Hefewachstum zu hemmen. Da Hefen sich von Zucker und Kohlenhydraten ernähren, kann eine Reduzierung dieser Nährstoffe im Futter dazu beitragen, das Hefewachstum zu verlangsamen.
Probiotika: Die Gabe von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln kann das Gleichgewicht der Mikroorganismen im Körper wiederherstellen und das Immunsystem unterstützen. Probiotika fördern eine gesunde Darmflora, was indirekt das Immunsystem stärkt. Die Entgiftungsorgane sind ebenso zu unterstützen.
d) Allergiemanagement
Wenn Allergien die Ursache für die Hefepilzinfektion sind, ist es wichtig, diese systematisch zu behandeln. Das kann eine Ausschlussdiät oder die Identifizierung und Vermeidung von Umweltallergenen umfassen.
e) Pflege und Hygiene
Da Feuchtigkeit das Wachstum von Hefen fördert, ist es wichtig, die Haut des Hundes trocken zu halten, besonders in den Hautfalten und zwischen den Pfoten. Regelmäßiges Abtrocknen nach Spaziergängen oder Bädern kann helfen, übermäßige Feuchtigkeit zu vermeiden.
f) Stärkung des Immunsystems
Langfristig sollte versucht werden, das Immunsystem des Hundes zu stärken, um das Risiko weiterer Infektionen zu minimieren. Dies kann durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und möglicherweise die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln wie Omega-3-Fettsäuren oder Immunstimulanzien erreicht werden.
Ganz wichtig ist der Darmaufbau und die Unterstützung der Entgiftungsorgane.
5. Vorbeugung
Eine gute Hautpflege und die richtige Ernährung können das Risiko einer Hefepilzinfektion verringern. Besonders wichtig ist es, Hunde mit anfälliger Haut sauber und trocken zu halten und auf Anzeichen von Allergien oder Hautproblemen zu achten.
Rechtzeitige Tierarztbesuche beim Dermatologe und die schnelle Behandlung von Hautproblemen können helfen, Hefepilzinfektionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie chronisch werden.
Fazit:
Hefepilzinfektionen beim Hund treten oft als Folge von zugrunde liegenden Gesundheitsproblemen wie Allergien, Hormonstörungen oder einem geschwächten Immunsystem auf. Die Behandlung erfordert eine Kombination aus medizinischen Maßnahmen, Ernährungsanpassungen und guter Pflege, um die Infektion zu kontrollieren und langfristig zu verhindern. Es ist wichtig, die Ursache der Infektion zu identifizieren und gezielt zu behandeln, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern.
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